Aber vor dem Resümee hieß es erstmal zweieinhalb Tage voller Einsatz für die erprobten Ausrichter. Am Freitagabend wurde die Nicolaihalle turniergerecht hergerichtet, bevor am Samstag pünktlich um 8 Uhr zur Hallenöffnung die ersten Teilnehmer eintrudelten und nach der Anmeldung (Turnierlizenz vorhanden? Obulus entrichtet?) oft dem Kaffeeduft in die Kantine folgten. Das waren vielfach die Eltern und Betreuer, da die Vormittags-Klassen die Jugend bis 900 QTTR-Punkte und bis 1200 QTTR-Punkte bildeten. Es hatte sich schon im Vorfeld abgezeichnet, dass es große Starterfelder werden – mit 16 bis 1200 und 28 Teilnehmern bis 900 war die Turnierleitung bis in den Nachmittag hinein beschäftigt, die Siegerehrung konnte erst um 16.30 Uhr ! vorgenommen werden. Nach den Gruppenspielen bei der 1200-Klasse waren nur noch Jacob Betge und Eileen Elger (beide TTC Pe-La-Ka) aus dem Altkreis Osterode vertreten und auch sie mussten den Göttinger und Eichsfelder Spielern bald den Vortritt lassen. Den Titel sicherte sich Liam Huisken (Nikolausberger SC) vor Jonathan Käsehagen (RW Obernfeld), gemeinsame Dritte wurden Noah Huisken (Nikolausberg) und Lasse Kjell Hüne (Bovender SC). Doppel Lukas Nolte/Janek Linde (SG Rhume) vor Felix Betge/Eileen Elger (TTC Pe-La-Ka.)

Und während die drei Erwachsenen-Klassen, die ab 13.30 Uhr geladen waren, auf Einspiel-Möglichkeiten warteten, nahmen die Partien des Teilnehmer-stärksten Feldes bis 900 QTTR-Punkte kein Ende. Aus neun Gruppen gelangten 18 Spieler in die Hauptrunde, aber zunächst mussten die Doppel dazwischengeschoben werden. Hier hatten Dimitri Dekalschuk und Felix Pätzmann vom Ausrichter Herzberg ihre Sternstunde, denn sie setzten sich nach vier Spielen zunächst im Zwei-Satz-Modus, im Finale dann über die volle 5-Satz-Distanz gegen Jonathan Grefe/Kim Pliushchansky (TuSpo Weende) durch. Auch die Betreuer staunten, wie gut ihre Schützlinge alle Tipps an diesem Tag befolgten. Danach setzten zwei weitere Nachwuchstalente aus dem Altkreis Akzente, denn sowohl Noah Masselot (TTC Hattorf) als auch Jasper Bode (TTC Pe-La-Ka) gaben auf ihrem Weg ins Finale jeweils nur einen Satz ab. Fünf lange Sätze wogte die Partie hin und her, wobei der 9-jährige Linkshänder Jasper dann doch den längeren Atem hatte, sich nun „Stadtmeister“ nennen darf und besonders stolz seinen Pokal entgegennahm. Gemeinsame Dritte wurden Maximilian Herz (Bovender SC) und Gabriel Burchardt (TuSpo Weende).

Mit reichlich Verspätung durften dann die drei Erwachsenen-Klassen bis QTTR 1200, 1550 und 3000 an die Tische, zum Glück nur mit recht übersichtlichen Feldern, was natürlich der verpflichtenden Turnierlizenz geschuldet ist. Einige der Stammgäste hatten sich beim Sportwart Frank Nolte sogar abgemeldet und entschuldigt, dass sie auf diese Bürokratie verzichten. Unter den 10 Startern der 1200-er-Klasse fanden sich überwiegend Aktive aus dem Altkreis wieder, mit Klaus Lüer (TTC Osterhagen) auch der älteste Teilnehmer bei den 43. Stadtmeisterschaften. Da in den drei Gruppen auch Anita Haut vom Ausrichter antrat, die am restlichen Wochenende tatkräftig in der Turnierleitung wirkte, gab es für alle einen Lacher, als sie ihre eigene Partie aufrief mit den Worten „Und an Tisch fünf, Klasse 1200, spielt Christian Köhler gegen mich“! Da sie nach den drei Partien jedoch nicht aus der Gruppe herauskam, wechselte sie nach dem Duschen wieder ans Mikrofon. Beim Finale, bei dem es diesmal um’s Handtuch und nicht um die sprichwörtliche Wurst ging, konnten die Zuschauer vier spannende Sätze zwischen Steeven Bode (TTC Pe-La-Ka) und Lukas Schreiber (RW Hörden) verfolgen, das Lukas für sich entschied. Den Doppel-Titel holte sich das spontan gebildete Duo Andreas Kelterborn (Nikolausberger SC) / Burkhard Koch (TTV Geismar) vor Michael Brakel/Anita Haut (TTC Herzberg), die so doch noch zu Titelehren kam.

Weil sich für die Herren bis QTTR 3000 nur fünf Starter eingefunden hatten, wurde im Modus jeder-gegen-jeden gespielt, also vier Spiele pro Starter. Sieger wurde Oliver Jakobeit (TSV Langenholtensen) vor Robin Dreyer (MTC Lüerdissen), Dritte Andreas Friebe( RW Allershausen) und Thomas Beck (TTC Lonau). Doppel Jakobeit/Friebe vor Last/Beck. Da sich der Turnierzeitplan insgesamt verschoben hatte und einige Teilnehmer bereits die Heimreise angetreten hatten, konnte für diese Klasse keine richtige Siegerehrung vorgenommen werden. 

Bei den 13 Startern der Klasse bis 1550 wurden aus den vier Gruppen zunächst fünf Spieler nicht für die Hauptrunde qualifiziert, für die acht Qualifikanten ging es im Einzel-ko weiter. Nachdem Sohn Devin Falinski sich nach fünf Sätzen über Papa Kazimierz ins Halbfinale spielte, war dann für ihn jedoch bei Timon Zimmermann (TSV Wulften) Schluss. Der zweite Finalist, Daniel Großmann (TTC Hattorf) beendete die Reise für Lasse Wachsmuth (Pe-La-Ka), so dass sich dann doch erfahrene Spieler gegenüberstanden. Timon konnte die Partie knapp in vier Sätzen für sich entscheiden, im Doppel zogen die beiden an einem Strang, wurden jedoch nur Dritte. Hier gab es Urkunde und Titel für das Vater-Sohn-Gespann Falinksi über die Vereinskameraden Lasse Wachsmuth/Jaaron Bode (Pe-La-Ka).

Mit dem Endspiel 1550 endete für die TTC-Crew der erste Turniertag ungewohnt früh schon gegen 20.30 Uhr, trotz der übersichtlichen Erwachsenen-Klassen aber zufrieden mit dem reibungslosen Verlauf und dankbar für das Verständnis aller, da niemand wegen der langen Wartezeit gemeckert hatte.

Noch bevor am Sonntag das Kantinen-Team die frischen Brötchen belegte, den Nachschub an Kuchen und Salat aufbaute, war wie üblich Sportwart Frank Nolte schon als erster hinter seinen diversen Monitoren in der Turnierleitung anzutreffen, um Nachmeldungen, Abmeldungen usw. im Starterfeld zu erfassen. Bei dem heutigen technischen Equipment wundert sich manch Älterer, wie man 1981 200 Starter quasi nur mit Block und Bleistift gemanagt hat. Zu Frank’s Leidwesen  wurde auch dieses Mal die „magische Zahl“ verfehlt, mit „nur“ 156 Startern blieben die Zahlen sogar um rund 20% unter den Meldungen des Vorjahres.

Ein volles 32er-Feld bis QTTR 1050 bei der Jugend mit acht Gruppen belegte zum Start die Tische, parallel mit 12 Jugend-Spielern bis 1400. Besonders stark bei den 1200ern waren die Göttinger vertreten, wobei sich vier von fünf Startern vom Bovender SV für die Hauptrunde qualifizierten. Geske Jaßmeier traf zunächst auf Mannschaftskollegin Laura Bischoff, dann auf Titelverteidigerin Juline Marwede vom TTC Herzberg, danach auf Doppelpartner Ole Sebexen und stand im Finale.

Hier wartete mit Michelle Podolski (TTC Herzberg) eine Konkurrentin aus der Gruppe, die im Vorrundenspiel unterlegen war. Zunächst gab es für Michelle die gleichen Probleme, sie gab jedoch nicht auf und mit den richtigen Tipps von Coach T. Nickel gelang es ihr, mit 12:10, 12:10 den fünften Satz zu erzwingen. Nach ihrem 11:9 Sieg und dem Titelgewinn war nicht nur Michelle völlig aus dem Häuschen, auch Betreuer Michael Recht lobte seinen Schützling, der „heute alles richtig gemacht hat“!  Das Doppel holte sich Geske zusammen mit Vereinskollege Ole Sebexen, Zweiter wurde Lokalmatador Ben Schweser mit Jacob Betge (TTC Pe-La-Ka).

Eine ähnliche Situation wie für Michelle gab es bei den Jugendlichen bis 1400, als Maxim Ruder (TTC Herzberg) erneut seinem Gegner aus Gruppe B im Finale gegenüberstand. Die  Abordnung vom SV Altgandersheim, die mit der Herzberger 1. Jugend in der Bezirksklasse spielt, setzte ihren Kontrahenten stark zu. Maxim hatte zunächst mit Devin Falinski im Hauptfeld einen schweren Gegner, und in der unteren Hälfte hatte Jan Feilhauer (GAN) erst nach fünf Sätzen über Lasse Wachsmuth die Karte für’s Finale gelöst. Allerdings hatte der Linkshänder Jan Feilhauer mit geradezu traumwandlerischer Sicherheit stets die bessere Antwort auf Maxim’s Angriffe und durfte bereits nach drei Sätzen Urkunde und Pokal für den „Stadtmeister“ entgegennehmen. Das Doppel gewannen D. Falinski/L. Wachsmuth vor Tony Choi (Nikolausberger SC) / Jaaron Bode (TTC Pe-La-Ka).

Da einige der 1400-Jugendlichen auch in der Herren-Klasse bis 1400 gemeldet hatten, gab es aufgrund der späten Finals hier etliche „Hängepartien“. Als mögliche Konsequenz wird die Turnierleitung für die Zukunft erwägen, den Start in zwei aufeinanderfolgenden Klassen am gleichen Tag nicht mehr zu gestatten.  Die 19 Teilnehmer ermittelten in 5 Gruppen ihre Besten, wobei hier auch drei Damen am Start waren, von denen Anna Böttcher (TTC Hattorf) bis ins Viertelfinale vorstieß. Hier war beim frisch gebackenen Stadtmeister Timon Zimmermann dann Schluss, der von der Turnierleitung nach einer kurzen Frischluft-Pause gleich wieder an den Tisch zu Devin Falinski durchgeschickt werden sollte. Auf seine zögernde Frage, ob er nochmal kurz raus könnte, gab es die prompte Antwort „Nein“! – Er nahm es mit Humor, und ging dann doch nochmal raus…Und auch von Devin gab es kein Pardon – er setzte sich nach vier Sätzen über Timon ins Finale durch. Dort traf er auf den zweiten Youngster Lasse Wachsmuth (TTC Pe-La-Ka) , der beide Brüder Adner (TTC Hattorf) – erst Benjamin, dann Kevin auf die Plätze 5 und 3 verwies.

Und während das TTC-Team bereits leise mit dem Abbau begann, mobilisierten die beiden die letzten Reserven für das Finale im doppelten Sinne, wobei Devin die besseren Beine hatte und, obwohl noch Jugendlicher, nun auch ein „Stadtmeister-Handtuch“ sein Eigen nennen darf.

Der Doppeltitel geht ebenfalls an zwei Nachwuchs-Ballartisten vom TTC Pe-La-Ka : Lasse Wachsmuth und Jaaron Bode, der noch mit einem Kühlpack aus der Kantine das Knie fitmachen musste. Zweite Kevin Adner/TTC Hattorf mit Timon Zimmermann /TSV Wulften.

Das Finale der Herren bis 1750 QTTR-Punkte hatte schon vorher stattgefunden, da nur 14 Teilnehmer antraten. Hier waren die beiden VIPs, also „geladene Spieler“ mit von der Partie – zum einen Gordon Oethe vom befreundeten TTV Wimmelburg und Leopold Möbius, der nach beruflichem Wechsel nach Hessen im Trikot des TTC Röhrigshof auflief. Beiden war das Weiterkommen aus der Gruppe zwar versagt, und auch im gemeinsamen Doppel gegen Damir Jukic/Matthias Stehl waren sie unterlegen, die Ausrichter freuten sich jedoch mächtig über ihre Teilnahme. Den Doppeltitel errang das eingespielte Duo Christian Göken/Mirko Sawitzky (SCW Göttingen), die sich morgens noch kurzentschlossen nachgemeldet hatten über T. Beck/D. Oppermann (Lonau/ESV Goslar). Der Nordharzer Dennis Oppermann setzte sich gegen Damir Jukic (TSV Seulingen) durch, wobei er im dritten Satz nach 11:6 und 11:6 nochmal zittern musste, als Damir die Verlängerung erkämpfte. Letztlich siegte Dennis mit 13:11 und freute sich über sein Handtuch.

Da in den letzten Herren-Klassen viele einzeln angereiste Spieler vertreten waren, war der Turnierleitung bereits vorher klar, dass sowohl die Jugend- als auch die Erwachsenen-Wertung diesmal der TTC Pe-La-Ka mit großem Abstand (36 Punkte) vor dem TTC Hattorf (15 Punkte) gewonnen hat. Und falls die Wanderpokale im nächsten Jahr nicht auffindbar sein sollen – der TTC Pressewart hat den Fotobeweis!

Alle Ergebnisse findet Ihr im Archiv der Stadtmeisterschaften.